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In der stoischen Philosophie sind „Indifferente“ Dinge, die weder gut noch schlecht sind, da sie keinen Einfluss auf die Tugendhaftigkeit eines Menschen haben. Dazu gehören äußere Umstände wie Gesundheit, Reichtum oder Ruhm, die als moralisch neutral betrachtet werden und daher für ein tugendhaftes Leben nicht entscheidend sind.

Kategorisierung der Indifferenten

Die Stoiker unterteilten die Indifferenten weiter in zwei Kategorien:

  1. Bevorzugte Indifferente (praeferentia): Dazu gehören Zustände oder Dinge wie Gesundheit, Wohlstand, Bildung oder gutes Wetter, die zwar angenehm sind, aber nicht essenziell für die Tugend sind.

  2. Nicht-bevorzugte Indifferente (adversia): Dazu zählen Zustände wie Krankheit, Armut oder körperliche Schmerzen. Sie gelten als unangenehm, aber ebenfalls ohne Einfluss auf das tugendhafte Leben.

Die Kategorie der Indifferenten erlaubt es den Stoikern, eine rationale Distanz zu äußeren Umständen zu bewahren. Die Tugend eines Menschen bleibt unverändert, egal ob er arm oder reich, krank oder gesund ist.

Praktische Bedeutung der Indifferenten

Die Philosophie der Indifferenten ist eine Anleitung für emotionale Resilienz. Sie hilft, den Fokus auf das zu richten, was in unserer Macht liegt – unsere Urteile, Entscheidungen und Handlungen. Äußere Ereignisse oder Zustände sollten nicht den inneren Frieden stören, da sie keinen Einfluss auf das wahre Gut (die Tugend) haben.

Ein Beispiel: Wenn jemand Reichtum verliert, würde ein Stoiker dies als einen indifferenten Verlust betrachten. Es ist zwar möglicherweise unangenehm, aber es hat keinen Einfluss auf den Charakter oder die Fähigkeit, tugendhaft zu handeln. Indifferente sind somit ein Schlüsselbegriff, um stoische Gleichmut und emotionale Kontrolle zu verstehen.

Fragen & Antworten zu den Indifferenten

Es ermöglicht, äußere Umstände rational zu bewerten, ohne sich emotional von ihnen überwältigen zu lassen. Das Bewusstsein, dass Indifferente keinen Einfluss auf die innere Tugend haben, fördert stoische Gelassenheit und emotionale Resilienz.

Ja, zum Beispiel sahen die Epikureer Genuss als höchstes Gut, während die Stoiker äußere Dinge wie Genuss oder Schmerz als moralisch irrelevant einstuften, da nur die Tugend zählt.

Man kann lernen, sich nicht von äußeren Verlusten oder Gewinnen beeinflussen zu lassen, indem man versteht, dass diese keinen Einfluss auf die innere Tugend haben. Beispielsweise kann der Verlust von Geld als indifferent betrachtet werden, solange die Tugend unberührt bleibt.

Indifferente sind an sich neutral, können aber im Kontext des tugendhaften Handelns einen Wert erhalten. Zum Beispiel ist Reichtum indifferent, aber seine Verwendung für gute Zwecke kann tugendhaft sein.

Es zeigt, dass wahres Glück nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern von der Fähigkeit, tugendhaft zu handeln und innere Ruhe zu bewahren. Das Bewusstsein über die Neutralität der Indifferenten befreit von der Abhängigkeit von externen Faktoren.

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